Weltgebetstag 2023: Glaube bewegt
Der Weltgebetstag verbindet Frauen aus verschiedenen Kirchen und Gemeinschaften mit Christinnen unterschiedlicher Kulturen und Traditionen in aller Welt. Er ist die älteste und größte ökumenische Basisbewegung von Frauen weltweit und wird jeden ersten Freitag im März in über 170 Ländern der Erde gefeiert.Jedes Jahr steht ein anderes Land im Mittelpunkt des Gottesdienstes. Es geht dabei vor allem um die Situation der Frauen und Mädchen in diesem Land. Für den Weltgebetstag 2023 haben Frauen aus Taiwan die Liturgie vorbereitet.Rund 180 km trennen Taiwan vom chinesischen Festland. Doch es liegen Welten zwischen dem demokratischen Inselstaat und dem kommunistischen Regime in China. Die Führung in Peking betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz. Taiwan hingegen pocht auf seine Eigenständigkeit.Heute ist Taiwan ein fortschrittliches Land mit lebhafter Demokratie. Gerade die junge Generation ist stolz auf Errungenschaften wie digitale Teilhabe, Meinungsfreiheit und Menschenrechte. Der hektische Alltag in den Hightech- Metropolen wie der Hauptstadt Taipeh ist geprägt von Leistungsdruck, langen Arbeitstagen und steigenden Lebenshaltungskosten. Und doch spielen Spiritualität und Traditionen eine wichtige Rolle.Zum Thema «Ich habe von eurem Glauben gehört» aus dem Brief des Paulus an die Gemeinde in Ephesus (Eph 1,15), in dem Worte wie Glaube und Liebe, Weisheit und Offenbarung zu finden sind, haben die Frauen des taiwanischen WGT-Komitees darüber nachgedacht, wie dieser Glaube in ihrem Alltag gelebt und für andere sichtbar wird. Ihre «Glaubensgeschichten» offenbaren das selbstlose Engagement vieler Frauen für ihre Familien, für gesellschaftlich benachteiligte Frauen, für verletzliche Menschen und auch für die Umwelt.In Grünstadt fand der Gottesdienst am 3. März in der Friedenskirche statt. Gestaltet wurde er von Frauen aus der katholischen und der protestantischen Gemeinde.Nach Beendigung des Gottesdienstes schilderte eine Künstlerin aus Taiwan, die schon 20 Jahre in Grünstadt lebt, wie sehr die politische Situation das Leben der Taiwanesen prägt.Danach waren alle zum Beisammensein in der Alten Lateinschule eingeladen. Die Organisatorinnen hatten taiwanesische Gerichte zum Probieren vorbereitet.