Kreuz und Regenbogen -
Hoffnung in allem Leiden
Ein zweifaches Kreuz trägt die diesjährige Osterkerze. Das eine steht für das Leiden der Menschen, das andere für das Leiden Jesu. Beide gehören zusammen.
Gottes Menschenliebe zu verkünden in Wort und Tat, darin sah Jesus seinen Auftrag. Darum führte ihn sein Weg zu den Kranken, den Ausgestoßenen, den Friedlosen, den Verzweifelten. Ihnen hat er sich zugewandt, hat ihnen geholfen, ihnen neuen Mut, Hoffnung und Zuversicht geschenkt. Weil er seinem Auftrag treu blieb gegen alle Widerstände, führte ihn sein Weg ans Kreuz. So ist sein Leid mit dem der Menschen verbunden.
In der Auferstehung hat Gott sein Ja gesagt zum Weg Jesu. Tod und Leid sollen nicht mehr das letzte Wort haben. Denn Gottes Liebe reicht über den Tod hinaus.
Hinter den Kreuzen sehen wir die Farben des Regenbogens. Er ist das uralte Zeichen, dass Gott für uns und unsere Welt nicht das Leid und den Tod will, sondern Leben und Hoffnung.
Da ist das kräftige, feurige Rot der Liebe, verbunden mit der Fröhlichkeit und Wärme des Orange. Da ist das Gelb der Sonne, die uns jeden Morgen wieder den Tag hell macht, und das Grün der Felder, Wiesen und Wälder oder der Weinberge, die uns von dem erzählen, der diese Welt ins Leben gerufen hat und am Leben erhält, so dass wir Hoffnung haben können auf eine gute Zukunft. Da ist das Blau, das die Weite des Himmels widerspiegelt, und das geheimnisvolle Violett, die Farbe der Empfindsamkeit und der Phantasie.
So sagen uns Kreuz und Regenbogen:
Wir sind auch im Leiden nicht verlassen, sondern getragen und gehalten von der Liebe Gottes, die in Jesus Mensch geworden ist. Gott, der diese Welt erschaffen hat, ist ihr noch immer zugewandt in Güte und Barmherzigkeit.
Das kann uns Kraft geben für unsere Aufgabe, selbst dem Leben zu dienen, so gut wir es können – den Menschen zur Freude und Gott zur Ehre.
Rüdiger Schellhaas-Eberle